Author:
Lutz Pietschker
Version: 2011-10-01
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Diese Route verzweigt sich wieder und ist etwas verschieden, je nachdem, wo man übernachtet hat. Ich bin fest überzeugt, dass die südliche Route über Kötzlin, Bendelin und Netzow die schönste ist, auch wenn man dann Görike verpasst; man wandert von Kötzlin bis nach Klein Leppin über uraltes Kopfsteinpflaster und durch den Wald direkt nach Klein Leppin hinein.
Die alternativen Routen trennen sich in Barenthin von meinem Weg und führen über Görike und Söllenthin (das ist der markierte Weg) oder über Schönhagen und Vehlin (viele Straßenkilometer, nicht so attraktiv).
Von Klein- nach Groß Leppin muss man die Straße nehmen, die aber wenig befahren ist. In Groß Leppin sollte man auf jeden Fall den Abstecher auf den Mühlenberg machen.
Die Plattenburg ist nicht weit von Groß Leppin entfernt– zur Hälfte Betonsteine, zur Hälfte Sandwege an Wassergräben. Ab Plattenburg fand ich den Weg nach Bad Wilsnack hinein etwas öde (Schotter-, gelegentlich Waldwege), und dann sind die meisten Wanderer am Ziel ihrer Reise (ich noch nicht).
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Friedhof und Kirche von Kötzlin
Die Dorfstraße mit den typischen Knubbelbäumen
Wieder ein sehr schöner Weg durch die Felder und Wiesen (Kötzlin nach Bendelin)
Baumreihen an Gräben oder Nebenwegen
Weiter durch Wiesen und Felder: Hinten ist schon Bendelin zu sehen
Schönes LPG-Gebäude– will das keiner haben, oder wollen es mehrere zugleich?
Die Dorfkirche von Bendelin
Der Kirchturm von Netzow ist extrem massiv und trutzig.
Taube in Sicherheit
Landwirtschaft in Netzow
Der Reitweg nach Schwanensee geht von der Straße Netzow-Glöwen ab.
Das Gehöft am Schwanensee; hier nach Norden abbiegen!
Der Naturweg führt direkt nach Klein Leppin hinein.
Anders kommt man aber auch schwer dorthin, wenn man kein Auto hat, Beispiel für eine leider sehr typische ÖPNV-"Versorgung".
Hinter Klein Leppin geht man entlang der Straße durch ausgedehnte Rapsfelder.
Also, nach Kötzlin kam ich ja gestern schon, also fange ich jetzt auch damit an. Es ist ein Ort, der offen wirkt; die neueren Häuser am Kirschenweg haben nur niedrige Zäune, an der Dorfstraße stehen kleinere Häuser als sonst, und Friedhof und Sportplatz verbinden nebeneinander die beiden Parallelstraßen miteinander. Die Kirche ist viel jünger als die von Barenthin, trägt aber zwei Reliefplatten aus dem 18. Jahrhundert.
Der Weg nach Bendelin beginnt in Verlängerung der Dorfstraße nach Westen (wir sind jetzt schon bei km 2,8– ich zähle ab Barenthin) und geht bald in Kopfsteinpflaster über. Gesäumt von Bäumen und Büschen geht es so bis Bendelin, ein Straßendorf mit Dorfanger und Dorfkirche (km 7,5). Ein Gasthaus (Dorfkrug) hat hier einen Aushang an der Straße, sah aber recht leblos aus; vielleicht lag es an der Morgenstunde. Es gibt laut Orts-Website auch eine Zimmervermietung.
Eine Straße mit breitem Schotterstreifen für Fußgänger führt nach Netzow mit seiner wehrhaft-wuchtigen Feldsteinkirche (km 9,9) und mit einigen schön restaurierten Gutshäusern am Dorfanger. Bei km 10,6 zweigt ein Reitweg am Waldrand nach rechts von der Straße ab, den habe ich genommen. Er führt am Waldrand und durch den Wald zur Kreuzung bei Schwanensee (km 12,8); hier geht es nach rechts, einen "Erlebnispfad" entlang, nach Klein Leppin. Bei km 13,2 ist am Waldrand ein Rastplatz mit Aussichtsturm. Ca. 700 m weiter, und nachdem man die Karthane überquert hat, ist man schon im Ort und stößt auf die Straße und damit wieder auf den markierten Weg. Hier ist auch wieder ein Rastplatz.
Hinter der B107 wird der Weg wieder einsamer.
Groß Leppin: Blick auf den Mühlenberg
Die Feldsteinkirche von Groß Leppin
Neben der Tür: Herr von Saldern nebst Gattin
Wieder schöne Gutshäuser aus Ziegeln, …
…oft mit Efeu oder Wein verziert.
Die ehemalige Sandgrube am Mühlenberg
Blick vom Mühlenberg-Aussichtsturm auf den Rastplatz und Groß Leppin. Dem Sandpfad rechts im Bild folgen wir zurück in den Ort.
Rast auf dem Mühlenberg: Orientieren, Details nachlesen, Essen.
Der alte Friedhof von Groß Leppin
Gutshaus gegenüber der Karthanebrücke
Rosenblüten begleiten einen im Sommer den ganzen Weg entlang.
Plattenweg zur Plattenburg
Später kann man schöner an einem Graben entlanglaufen.
Die Brücke zur Plattenburg
Das Tor der Plattenburg
Der Hof mit der Kapelle
Restaurant im Burgkeller: Urig, und im Sommer schön kühl
Hauseigener Pfau
Der Eingang zur Kapelle
Die Burg kann man besichtigen; hier ein Saal, der heute als Standesamt genutzt wird.
Noch mal ein Blick auf die Hauptgebäude der Burg
Die Straße nach Westen kreuzt bald die B107 (km 15,2) und geht dann als wenig befahrene Asphaltstraße nach Groß Leppin hinein (km 16,5). Vom Weg aus sieht man rechts schon den Aussichtsturm auf dem Mühlenberg, den ich natürlich nicht ausgelassen habe, aber das kommt später.
Der Plan sieht wohl vor, nach links in die Große Straße einzubiegen, ich bin aber geradeaus in die Kleine Straße gegangen und deswegen von hinten auf das Kirchengelände gekommen. Wieder so ein massiver Feldsteinbau, diesmal mit Reliefplatten des Herrn von Saldern und seiner Frau neben der Eingangstür. Die Große Straße ist mit Backsteinbauten gesäumt; über den Querweg kommt man zum westlichen Ortsausgang, wo die Karthanebrücke ist (km 17,3). Hier ist eine verwirrende Vielfalt von Wegweisern. Um es mal klar zu sagen, der Weg nach Wilsnack geht über die Karthanebrücke zur Plattenburg, alles andere gehört zum optionalen Abstecher zum Mühlenberg.
Für diesen Abstecher empfehle ich dringend, erst mal den Sandweg parallel zur Karthane zu nehmen (also die Verlängerung der Querstraße), um dann nach knapp 500 m rechts herauf zum Mühlenberg zu gehen. Die Westseite des Berges ist nicht mehr vorhanden, sie ist nämlich als Sandgrube abgetragen worden. Von dem Berg und vor allem vom Turm hat man einen schönen weiten Blick über den Ort und das Land. Und wenn man jetzt der Wegspur weiter folgt, also die Sandgrube im Uhrzeigersinn umrundet, hat man auf dem Weg bergab plötzlich einen seltsamen Anblick: Erst sieht man links einen eingezäunten Friedhof, dann aber rechts im Wald die Grabkreuze und -steine eines alten Friedhofs, der "unbeliebt" war und heute nicht mehr benutzt wird. Die schiefen Steine und Kreuze sehen aus wie aus einer alten Sage entsprungen; der Eindruck ist allerdings längst nicht so stark, wenn man den Mühlenberg im Gegenuhrzeigersinn umrundet.
Hinter der Karthanebrücke, über einen Betonsteinweg, gehen wir nun weiter in Richtung Plattenburg. Am Waldrand bei km 18,3 ist ein Rastplatz, und 100 m weiter kann man nach rechts in den Wald abbiegen, wo man für 1,5 km parallel zu einem Wassergraben viel schöner läuft als auf dem Hauptweg. Danach nach rechts auf die Straße und dann noch 500 m, dann steht man an der Grabenbrücke der Plattenburg. Hier sollte man etwas Zeit einplanen, es gibt viel zu sehen und auch ein Restaurant im Keller.
Hier mit guter Laune aufzubrechen ist ratsam, denn der restliche Weg nach Bad Wilsnack hinein ist relativ langweilig und läuft viel über staubige Schotterwege, man kann einfach der Markierung folgen. Bei km 23,4 queren wir noch einmal die Karthane, hier ist es wieder ganz nett, und wenn man sich an dem Rastplatz dort ruhig verhält, kann man allerlei Wasservögel beobachten. Bis km 25,8 geht es jetzt durch den Wald, und wenn wir den verlassen, sehen wir mitten auf dem Acker einen gewaltigen Baum. An der Straße (km 26,5) geht es nach links, aber da ich kein Auto bin, musste ich den kleinen Umweg nach rechts zum Bahnhof machen, um dort die Gleise zu untertunneln und richtig nach Bad Wilsnack hinein zu kommen.
Nördlich des Bahnhofs liegen Kurhaus und Thermen, das wäre nach einer langen Wanderung vielleicht ein gutes Abspannprogramm.
Auf dem Weg nach Wilsnack überquert man wieder die Karthane.
Einsamer Baum, kurz vor Bad Wilsnack
Interessanter Erinnerungsstein kurz hinter dem Bahnhof. Die Geschichte dahinter möchte man kennen.
Die Nikolaikirche überragt die umliegenden Bauten (hier der Blick von Westen).
Je dichter man kommt, desto gewaltiger wirkt der Bau.
Auch im Innern ist die Kirche beeindruckend und dabei angenehm schlicht.
Der Schrein im südlichen Querschiff ist inzwischen wieder zu besichtigen.
Der historische Schrein, heutzutage aber ohne Hostien
Spaßige Besonderheit: Die Familie von Saldern hatte einmal ihr Schloss neben der Kirche und konnte über diesen Gang, den sogenannten Schwibbogen, trockenen Fußes zur Kirche gehen.
Aus dem Bahnhofstunnel geradeaus, an der Gabelung links (Töpferstraße), und dann in den Goethepark
(km 27,3) geht es direkt zur Nikolaikirche. Ein beeindruckender Bau, zweifellos, von innen und von außen. Sie überragt die Stadt, egal von wo man guckt. Drinnen sind nette Damen, die einen sofort ansprechen, wenn man wie ein Wanderer aussieht; sie haben jahrelange Erfahrung im Erkennen von Pilgern und anderen Wanderern. Wer will, darf sogar einen Fragebogen ausfüllen und seine Meinung über den Pilgerweg darlegen. Das historische Pilgerzeichen nehme ich als Andenken mit, und die peinliche, unrealistisch nachgebaute "Sündenwaage" neben dem Altar übersehe ich mal einfach.
Zum "Wunder" von Wilsnack will ich mich nicht äußern, es war und ist auch katholischen Theologen verdächtig, aber man hat mich hier nett behandelt, also will ich niemanden beleidigen. Außerdem arbeitet man auch heute, ob in Kirche oder Wirtschaft, mit ähnlichen Werbemethoden, wenn es wirtschaftlich geboten scheint. Man bedenke, dass in Wilsnack damals eine durch Raubritter zerstörte Kirche und der halbe Ort neu aufzubauen waren, das kostet viel Geld!
Die Sehenswürdigkeiten von Bad Wilsnack konzentrieren sich im Ortskern nahe der Kirche und am Kurzentrum nördlich der Bahnlinie, sind also leicht erreichbar. Ich war vorher schon einmal hier, deswegen beschränkt sich mein Abend auf das Essen und mein Bett. Morgen kommt leider schon die letzte Etappe!
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